Das Wir gewinnt
Eine Gruppe von Menschen mit und ohne Behinderung an einem Brunnen in Schneverdingen

Barrierefreiheit umsetzen

Barrierefreiheit betrifft alle Lebensbereiche. Wir zeigen, wie sie umgesetzt werden kann.
Ob auf der Arbeit, beim Wohnen, bei der Nutzung von digitalen Angeboten oder Freizeitaktivitäten –  damit alle Menschen an alltäglichen Angeboten teilhaben können, müssen sie barrierefrei gestaltet sein. Wir zeigen auf, wie Barrierefreiheit in unterschiedlichen Lebensbereichen umgesetzt werden kann.

Inhaltsverzeichnis

Barrierefreiheit am Arbeitsplatz umsetzen

Ob ein Arbeitsplatz behindertengerecht ist, lässt sich nicht pauschal beantworten, denn jeder Mensch mit Behinderung hat andere Bedürfnisse, um problemlos arbeiten zu können. Damit ein Mensch mit Behinderung gut an seinem Arbeitsplatz arbeiten kann, müssen die individuellen Bedarfe erfragt werden. Manchmal stellt ein bestimmtes Hilfsmittel, wie ein spezielles Computerprogramm, die Barrierefreiheit am Arbeitsplatz für den einzelnen Menschen mit Behinderung her. In anderen Fällen muss das Bürogebäude barrierefrei umgebaut werden, damit der Weg zum Arbeitsplatz möglich ist. Hier gilt es mit dem/der Mitarbeiter*in mit Behinderung das Gespräch über Bedarfe zu führen.

Für Firmen, die die Arbeitsumgebung ihrer Mitarbeiter*innen barrierefrei gestalten wollen, gibt es viele verschiedene Fördermöglichkeiten. Gefördert werden alle Arbeitsmittel, die für die behinderungsgerechte Gestaltung des Arbeitsplatzes notwendig sind. Darüber hinaus werden auch Kosten für die Gestaltung des barrierefreien Zugangs zur Arbeitsumgebung gefördert. 

Digitale Barrierefreiheit umsetzen

Online ein neues Paar Schuhe bestellen oder ein Konzertticket buchen – für Menschen mit Behinderung ist dies oftmals nur möglich, wenn digitale Angebote barrierefrei gestaltet sind. Dass dies bisher nicht selbstverständlich ist, zeigt eine Untersuchung von Google und der Aktion Mensch: Zwei Drittel der großen deutschen Webshops sind nicht barrierefrei und dass, obwohl sie dies laut des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes bis zum 28. Juni 2025 sein müssen.

Stichtag 28. Juni 2025

Am 28. Juni 2025 tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft. Das Gesetz verpflichtet Unternehmen zur Umsetzung von Barrierefreiheit in verschiedenen Bereichen, zum Beispiel dem Onlinehandel oder bei Telekommunikationsdienstleistungen. Damit müssen auch Websites und Webshops barrierefrei gestaltet sein.

Barrierefreies e-Learning entwickeln

Seit der Corona-Zeit ist digitales Lernen wichtiger geworden. Es gehört heute ganz selbstverständlich zur Bildung dazu. Damit wirklich alle Menschen digital lernen können, müssen Online-Kurse, wie e-Learning-Angebote, barrierefrei sein. Das heißt: Alle Inhalte sollen für alle verständlich und zugänglich sein – egal, welche Bedürfnisse jemand hat. Dazu gehören zum Beispiel Gebärdensprache, Untertitel oder einfache Sprache. Auch die Technik für digitale Lerninhalte sollte für alle gut nutzbar sein. Die Aktion Mensch hat einen Leitfaden entwickelt, wie e-Learning-Angebote barrierefrei umgesetzt werden können. Außerdem bietet sie eigene e-Learning-Kurse zu den Themen "Arbeit", "Barrierefreie Dokumente erstellen" und "Einfache Sprache lernen". 

Barrierefreie Freizeitgestaltung

Mit Freunden ein Fußballspiel der Lieblingsmannschaft besuchen oder einen Ausflug mit der Familie ins Museum machen. Für Menschen mit Behinderung nicht immer problemlos möglich, denn viele Freizeitaktivitäten sind mit Barrieren verbunden. Tools, wie die App "Barrierefrei ins Stadion" helfen dabei, barrierefreie Ausflugsziele ausfindig zu machen und Besuche zu planen. Unsere Liste mit barrierefreien Museen bietet eine gute Übersicht über zugängliche Orte in ganz Deutschland.

Dass sich die Barrierefreiheit auch in der Freizeitgestaltung von Kindern verbessern muss, zeigt unsere Studie zur Inklusion auf Spielplätzen in Deutschland. Unsere Handlungsempfehlungen zeigen auf, wie Spielplätze so gestaltet werden können, dass alle Kinder miteinander spielen können.

Barrieren überwinden mit innovativen Hilfsmitteln und Apps

Digitale Angebote und innovative Entwicklungen können Menschen mit Behinderung helfen, die Barrieren, die ihnen im Alltag begegnen, zu überwinden. Das können barrierefreie Apps sein, die Informationen in Leichter Sprache zur Verfügung stellen oder rollstuhlgerechte Orte in der Umgebung anzeigen. Moderne Technik und Künstliche Intelligenz revolutionieren derzeit in rasantem Tempo den Hilfsmittelmarkt für blinde Menschen. Besondere Brille können beispielsweise die Umgebung beschreiben und smarte Blindenstöcke haben eine Navigationsfunktion.

Barrierefreie Mobilität umsetzen 

Der Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) soll seit Anfang 2022 barrierefrei zugänglich sein – und zwar überall in Deutschland, per Gesetz. Die Wirklichkeit sieht jedoch an vielen Orten anders aus. Vor allem Bahnhöfe stellen oftmals die erste Barriere für Menschen mit Behinderung dar. Bei der barrierefreien Gestaltung von Bahnhöfen trägt eine Kombination aus baulichen, digitalen und personellen Maßnahmen dazu bei, das Reisen für Menschen mit und ohne Behinderung leichter zu machen.

Wohnen barrierefrei gestalten

Barrierefreiheit in den eigenen Wänden ermöglicht vielen Menschen mit Behinderung mehr Selbstständigkeit. Doch barrierefreie Wohnungen sind schwer zu finden. In manchen Fällen reichen aber schon kreative Ideen oder kleinere Umbauten, um große Veränderungen im eigenen Wohnumfeld zu erzielen. Je nach den individuellen Bedürfnissen der Bewohner*innen sind größere Veränderungen notwendig. Eine Möglichkeit ist es, bestehenden Wohnraum so umzubauen oder umbauen zu lassen, dass er entweder barrierefrei oder für die individuellen Bedarfe der Bewohner*innen angepasst wird. Alternativ gibt es die Option des Neubaus.

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